Profiling-Tipps für Ihren Alltag

Seminarhighlight Profiling
V.l.: WIFI-Institutsleiter Andreas Hartl, Vortragende Patricia Staniek und WIFI-Produktmanagerin Ulrike Weber beim Seminarhighlight „Profiling“. Foto: Gerald Lechner

„Menschenlesen ist keine Magie, sondern Beobachtung“


Patricia Staniek schärfte den Psycho-Instinkt ihres Publikums beim Seminarhighlight „Profiling“, am 6.10., im WIFI St. Pölten. Der größte Saal im WIFI war gerade groß genug, um der Corona-bedingt streng limitierten Teilnehmerzahl ausreichend Platz zu bieten. 50 Interessierte verfolgten mit großer Neugier den Vortrag der international renommierten Profilerin, Autorin und Unternehmensberaterin und dabei lernten sie eine Menge über versteckte Botschaften.


Das Gute sei in jedem Menschen definitiv vorhanden – aber auch das Böse. Letzterer Persönlichkeitsanteil ist evolutionär begründet, denn der Mensch musste sich seit jeher verteidigen können. „Wir haben es immer mit Gut und Böse zu tun“, weiß Profilerin und Vortragende Patricia Staniek. „Hat ein Mensch psychopathische oder narzisstische Züge, wird es auf einer Skala von 1 bis 10 erst ab Stufe 5 für andere Menschen gefährlich. Deshalb gilt es genau hinzuschauen, ob das Verhalten Ihres Mitmenschen förderlich oder hinderlich für Sie ist!“ Die Besucher konnten beim Vortrag viele konkrete Tipps mitnehmen.
 

Lernen Sie zu beobachten

Als Basis der Beobachtung steht der Mensch in seinem entspannten Zustand. Alle Abweichungen seines Verhaltens können auf Stresssymptome hinweisen. Lernen Sie, das Verhalten von Menschen zu beobachten und Veränderungen wahrzunehmen. Die Profilerin rät, genau hinzusehen und zwar so, als hätten Sie noch nie zuvor einen Menschen gesehen. „Menschen genau zu beobachten heißt, bewusst hinzusehen und bewusst hinzufühlen“, so Staniek. Verlassen Menschen ihren Souveränitätszustand, findet man die Wahrheit oft in ihrer Körpersprache. Etwa sind die Beine eines Menschen unbewusste Körperteile, wo Stresssymptome gut erkennbar sind.
 

Profiling beruflich nutzen

In der wirtschaftlichen Praxis kann eine gute Menschenkenntnis sehr bedeutsam sein. Holen Sie sich deshalb im Vorfeld Informationen über Ihre Kunden ein, auf deren Webseite oder recherchieren Sie mittels Google. Seien Sie gut vorbereitet und überlegen Sie sich, was Sie bei dem Gespräch erreichen möchten und wie Ihr Plan A, B und C lautet. Überlegen Sie sich auch, was Sie tun, wenn Ihre Pläne nicht eintreten. Legt man seiner Kundin bzw. seinem Kunden ein Preisangebot vor, gilt es die Mimik und Körpersprache dieser Person neben ihrer Aussage zu beobachten. Wenn Sie eine Abneigung in ihrem Verhalten bemerken – wie etwa verzogene Mundwinkel – können Sie darauf mit einer offenen Frage reagieren. Diese könnte lauten: „Wie müsste mein Angebot gestaltet sein, damit es bei Ihnen ankommt?“
 

Die Stimme macht die Stimmung

In puncto Gesprächsführung hat Patricia Staniek ebenfalls viele Tipps parat: Gehen Sie mit einer angenehmen Stimme in ein Gespräch, das schafft in kurzer Zeit Vertrauen. Eine gute Stimmung ist der „Schlüssel“ zur anderen Person. Förderlich ist auch, etwas langsamer und bedeutsamer zu sprechen. Beachten Sie, dass Ihre letzte Aussage immer die Stärkste ist. Bleiben Sie bei einer wichtigen Aussage stehen oder sitzen und halten Sie Ihren Kopf gerade. Nutzen Sie „Priming“ und lassen Sie relevante Wörter oder die Zahl Ihres Angebots schon vorab ins Gespräch einfließen, jedoch in einem anderen Kontext. Hört Ihr Gegenüber dieses Wort oder die Höhe Ihres Angebotes, ist das Wort bzw. die Zahl nicht mehr fremd.
 

Menschenkenntnis beginnt bei jedem selbst

„Machen Sie sich auch darüber Gedanken, welche Muster Sie in der Kommunikation an den Tag legen. Menschenkenntnis fängt bei Ihnen selbst an“, erläutert die Profilerin. Ganz nach dem Sprichwort „wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus“ können Sie beleuchten, welches Verhalten Sie Ihren Mitarbeiter/innen und Kolleg/innen vorleben und ob Sie als Vorbild in Ihrem Berufs- und Privatleben agieren. Denken Sie auch darüber nach, ob das zusammenpasst, was Sie einerseits sagen und andererseits tun.

Das Publikum lernte von der Expertin auch, wie man sich gegen Kampfrhetorik (Deep Talk und Bad Bodytalk) wehren kann, welche Persönlichkeitsmerkmale Narzissten und Psychopathen haben und wie man Lügen aufdecken kann. 

Mit den Seminarhighlights lädt das WIFI Niederösterreich internationale Experten und Fachleute ein, die mit spannenden Themen Impulse geben.
Wie Sie mit Ihrer Stimme Kommunikation bewusst steuern können, erfahren Sie beim nächsten Impulsvortrag „Reden.Bewegen.Wirken.“ mit Ex-Ö3-Stimme Daniela Zeller, am 25. März 2021, um 19 Uhr, im WIFI St. Pölten.

Der Vortrag wurde unter Einhaltung aller geltenden Covid19-Sicherheits- und Hygienebestimmungen durchgeführt. 

Profiling bezeichnet laut Duden "die nutzbare Erstellung des Gesamtbildes einer Persönlichkeit für bestimmte Zwecke. Die Erstellung erfolgt durch das Zusammenführen von Daten sowie deren anschließende Analyse und zweckbezogenen Auswertung."

St. Pölten, am 9.10.2020
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Fotos: Gerald Lechner