Leicht schweißen mit schwerem Gerät! Leicht schweißen mit schwerem Gerät!

Leicht schweißen mit schwerem Gerät!

WIFI St. Pölten, 29.9.2021 „Roboter sind heute nicht mehr teuer, man muss einfach sehen, wie schnell und sicher man ein Bauteil bauen kann und ob man damit einen guten Return on Investment erreicht.“, ermutigt Christian Paul die Besucher des WIFI-Technologiegesprächs, das Ende September im Zentrum für Technologie und Design im WIFI St. Pölten stattfand. „Firmen geben die Verfahrenstechnik häufig an die Hersteller ab. Das ist ein Fehler!“, sagt Paul und sieht seinen Auftrag auch darin, mittelständische Unternehmen bei der Automatisierung zu unterstützen.

Neben Christian Paul, dem Leiter der Anwendungs- und verfahrenstechnischen Entwicklung von Cloos-Schweißtechnik, informierte auch Dr. Gerhard Pramhas, Experte in Sachen Forschung und Entwicklung, zum Robotereinsatz in der Schweißtechnik. Knapp 50 Besucher, allesamt Schweißexperten und Brancheninsider aus niederösterreichischen Betrieben, zeigten sich interessiert und legten teilweise auch selbst Hand an. Dabei fühlte man sich gleich wie zu Hause, fanden die Vorträge und Vorführungen doch direkt in den WIFI-Werkstätten statt.

Angereist ist Cloos mit schwerem Gerät - einem 3,5 Tonnen schweren QIROX-Schweißroboter, der im Zentrum der Werkstätte Platz fand. Etwas handlicher zeigten sich da schon die mitgebrachten QINEO-Schweißstromquellen, die von den Besuchern auch selbst getestet werden konnten.
Aus der Praxis und sehr anschaulich erläuterten die Experten, worauf es beim Einsatz von Schweißrobotern ankommt und wie man diese ins Unternehmen integrieren kann. „Man muss natürlich einen gewissen Innovationswiderstand im Unternehmen überwinden“, sagt Pramhas, der aus der Praxis des Fahrerkabinen-Herstellers MauserCABS plauderte. „Die enge Zusammenarbeit von Konstruktion, Messtechnik und Schweißtechnik ist entscheidend. Konstrukteure werden dabei zunehmend zu Schweißtechnikern.“ Mit der Automatisierung durch Roboterschweißen erreiche Mauser eine leichtere Bauweise bei höchsten Qualitätsansprüchen. Die Schweißnaht müsse schließlich auch bei sehr hohen Belastungen, wie ein Unfall sie mit sich bringt, halten.

Als Automatisierungsexperte der ersten Stunde und mit 40-jähriger Schweißtechnik-Erfahrung verbindet Christian Paul die Entwicklungsaufgabe mit der Praxis in mittelständischen Betrieben. „Das Bauteil bestimmt den Prozess, der angewendet wird, nicht der Kunde.“, sagt er und fügt hinzu: „Niemand sollte auf Biegen und Brechen automatisieren. Der beste Weg ist es, klein anzufangen und dann auszubauen.“

Dass man mit dem Angebot den Nerv der Zeit getroffen hat, attestiert Peter Krippl, Produktmanager am WIFI NÖ. „Wir freuen uns über das Interesse, denn unser Anspruch ist es, mit den Technologiegesprächen technologische Neuerungen mit der unternehmerischen Praxis zu verbinden. Wir wollen niederösterreichische Unternehmen bei der Einführung neuer Technologien unterstützen, wobei die Praxisorientierung im Vordergrund steht. Im wahrsten Sinne des Wortes wollen wir damit Technologie begreifbar machen.